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In Lagerhallen – besonders dort, wo Flurförderzeuge wie Gabelstapler im Einsatz sind –besteht ein erhöhtes Risiko für Beschädigungen an Regalanlagen . Um Unfälle durch umstürzende
Regale oder herabfallende Waren zu verhindern, sind Lagerbetreiber rechtlich verpflichtet (DIN
EN 15635, BetrSichV), für sichere Regalsysteme zu sorgen. Oft lassen sich bereits mit einfachen, sofort
umsetzbaren Maßnahmen große Sicherheitsverbesserungen erzielen. Im Folgenden stellen wir 10
praktische Sofortmaßnahmen vor, die Lagerleiter, Sicherheitsbeauftragte und Betreiber von
Regalanlagen sofort anwenden können, um die Lagersicherheit zu erhöhen.
- Anfahrschäden reduzieren (Anfahrschutz &
Sicherheitsabstände)
Schützen Sie Ihre Regalstützen vor Kollisionen. Eine der häufigsten Schadensursachen im Lager sind
Anfahrschäden durch Stapler. Bringen Sie Rammschutze (Anfahrschutz) an exponierten Regalecken und Durchfahrten an, um Zusammenstöße abzupuffern . Solche Anfahrschutze müssen fest im
Boden verankert und mindestens 400 mm hoch sein . Idealerweise sind sie in Signalfarben (schwarzgelb) gekennzeichnet, damit sie gut sichtbar sind. Sicherheitsabstände: Achten Sie auch auf
ausreichend breite Fahrwege und Abstände zwischen Regal und Flurförderzeug. Markieren Sie z. B.
Fahrgassen auf dem Boden, um Stapler in sicherem Abstand an Regalen vorbeizuleiten. Zudem sollten Ladungen nicht über die Regalkanten hinausragen – laut Norm DIN EN 15620 ist zwischen Palette und Regalstütze ein seitlicher Mindestabstand von 75 mm einzuhalten, um Anstöße zu vermeiden.
Anfahrschutz anbringen: Rüsten Sie Regalstützen an Ecken und in Durchfahrtsbereichen mit
Boden-Anfahrschutze aus (mind. 40 cm hoch, schwarz-gelb markiert). Beispiel: Das folgende
Bild zeigt gelb-schwarze Anfahrschutze an den Regalständern einer Palettenregalanlage.
Fahrwege kennzeichnen: Zeichnen Sie Fahrspuren und Sicherheitslinien am Boden, sodass
Stapler genügend Platz zum Rangieren haben und Regale nicht streifen.
Geschwindigkeit reduzieren: Weisen Sie Staplerfahrer an, in Regalnähe langsam zu fahren und
besondere Vorsicht walten zu lassen – insbesondere an Kurven oder Regalenden. - Regelmäßige Sichtkontrollen und Checklisten
Führen Sie Routinekontrollen Ihrer Regale durch. Kleine Schäden oder Unregelmäßigkeiten fallen oft
nur auf, wenn gezielt danach gesucht wird. Implementieren Sie daher einen Plan für regelmäßige
Sichtprüfungen der Regalanlagen – idealerweise wöchentlich. Die europäische Norm DIN EN 15635
sieht eine wöchentliche Sichtkontrolle durch unterwiesenes Personal vor . Dabei geht ein
geschulter Mitarbeiter die Regalgänge ab und prüft jedes Regal visuell auf Schäden, korrekte Beladung und ordnungsgemäße Sicherungen. Eine sinnvolle Hilfe sind Checklisten, die alle Prüfpunkte aufzählen.
Checkliste nutzen: Arbeiten Sie eine einfache Prüfliste aus (z. B. sind Anfahrschutze vorhanden?
Stützen verbogen? Lasten gleichmäßig verteilt? Lastschilder aktuell? ). Gehen Sie diese Liste
bei jeder Kontrolle Punkt für Punkt durch.
Feste Intervalle: Legen Sie fixe Tage oder Schichten fest, in denen die Sichtkontrolle stattfindet(etwa jeden Freitag Nachmittag). Die Regelmäßigkeit stellt sicher, dass keine Prüfung vergessen wird. Dokumentation: Halten Sie fest, wer wann geprüft hat und was aufgefallen ist. So behalten Sie den Überblick und können Trends erkennen (siehe Maßnahme 6 zur Dokumentation). Außerdem schreibt die BetrSichV in Verbindung mit DIN EN 15635 vor, dass Prüfungen und festgestellte Mängel schriftlich festgehalten werden . (etwa jeden Freitag Nachmittag). Die Regelmäßigkeit stellt sicher, dass keine Prüfung vergessen wird. Dokumentation: Halten Sie fest, wer wann geprüft hat und was aufgefallen ist. So behalten Sie den Überblick und können Trends erkennen (siehe Maßnahme 6 zur Dokumentation). Außerdem schreibt die BetrSichV in Verbindung mit DIN EN 15635 vor, dass Prüfungen und festgestellte Mängel schriftlich festgehalten werden. - Lastschilder und Traglastkennzeichnung überprüfen
Stellen Sie sicher, dass die zulässigen Lasten bekannt und sichtbar sind. Jedes Regal muss mit
Belastungsschildern (Traglastkennzeichnung) ausgestattet sein, aus denen die maximalen Traglasten
hervorgehen . Diese Schilder sollten gut sichtbar an der Regalanlage angebracht sein –
typischerweise an der Stirnseite jedes Regalfeldes. Laut Norm müssen dort u. a. der Regalhersteller/-
typ, das Baujahr sowie die maximal zulässige Fach- und Feldlast angegeben werden . So wissen
Mitarbeiter genau, wie schwer sie ein Fachboden oder ein Regalfeld maximal belasten dürfen.
Vollständigkeit prüfen: Kontrollieren Sie, ob an allen Regalen Lastschilder vorhanden sind und
keine Angaben fehlen. Fehlt ein Schild, sofort ersetzen!
Aktualität sicherstellen: Überprüfen Sie, ob die angegebenen Werte noch stimmen (z. B. nach
Regalumbauten oder -erweiterungen). Ein verändertes Regallayout kann die Tragfähigkeit
beeinflussen – die Schilder müssen dann angepasst werden.
„Lesbares Lager“: Sorgen Sie dafür, dass Lastschilder nicht verdeckt oder verschmutzt sind. Die
Informationen müssen gut lesbar und für jeden klar verständlich sein . Im Zweifel erklären
Sie Ihrem Team die Angaben (Fachlast = Maximalgewicht pro Ebene; Feldlast = Maximalgewicht
für das gesamte Regalfeld). - Ordnung im Lager – Palettenüberstand vermeiden
Halten Sie Ihre Regale ordentlich und frei von Überhängen. Eine gute Lagerordnung trägt
wesentlich zur Sicherheit bei. Achten Sie darauf, dass Paletten und Ladungen richtig in den Regalen
platziert sind und nicht hervorstehen. Überstehende Paletten können beim Vorbeifahren von Staplern Regalrahmen touchieren oder herabfallende Ware verursachen. Laut Richtlinien dürfen die
Abmessungen der Ladeeinheiten nicht die vorgesehenen Maße überschreiten, um ein Anstoßen an
Stützen oder Trägern zu vermeiden . Bis zu einer Regalhöhe von 9 m empfiehlt die Norm einen
Abstand von mindestens 75 mm zwischen Palette und Stütze bzw. zur nächsten Palette – so gibt es
genug „Luft“, um nichts zu streifen.
Paletten richtig platzieren: Schulen Sie Ihre Staplerfahrer, Paletten bündig und zentriert auf
den Traversen abzusetzen. Nichts soll vorn oder seitlich aus dem Fach ragen. Gegebenenfalls
markieren Sie auf den Traversen die richtigen Auflagepunkte.
Keine Überladungen stapeln: Stapeln Sie keine Waren über die oberste Regalebene hinaus auf.
Alles Lagergut sollte innerhalb der vorgesehenen Regalhöhe verstaut werden. Überhängende
oder zu hohe Stapel gefährden die Stabilität und können bei geringster Bewegung ins Rutschen
kommen.
Aisles freihalten: Halten Sie Verkehrswege frei von Ladung über den Bodenmaßen der Regale
hinaus . Entfernen Sie Leerpaletten, Verpackungsmaterial oder andere Gegenstände aus den
Gängen. Ordnungsgemäß eingeräumte Regale mit freien Gängen reduzieren Kollisions- und
Stolpergefahren deutlich. - Mitarbeiterschulung und Meldewege bei Schäden
Schaffen Sie ein Sicherheitsbewusstsein im Team. Technik allein genügt nicht – die Mitarbeiter
spielen eine entscheidende Rolle. Schulen Sie Ihr Lagerpersonal regelmäßig in den richtigen Umgang
mit Regalen und Flurfahrzeugen. Jeder sollte die Grundregeln kennen: Regale nicht überlasten, Ladung richtig positionieren (siehe Maßnahme 4) und niemals in Regale klettern („Regale nicht
besteigen“ ). Ein zentraler Schulungspunkt ist zudem das Verhalten im Schadensfall: Meldewege
festlegen! Stellen Sie klar, dass jede Beschädigung am Regal – so klein sie scheint – umgehend
gemeldet werden muss .
Unterweisungen durchführen: Mindestens jährlich (besser häufiger) eine
Sicherheitsunterweisung ansetzen. Themen: zulässige Lasten, richtiges Staplerfahren an
Regalen vorbei, richtiges Einlagern und was bei Unfällen/Schäden zu tun ist.
Klare Meldekette: Definieren Sie, wer im Schadensfall zu informieren ist (z. B. der
Sicherheitsbeauftragte oder Lagerleiter) und wie (z. B. per Funk, Telefon oder Meldeformular).
Am besten hängen Sie Hinweisschilder aus: „Schäden an Lagereinrichtungen sofort dem
Sicherheitsbeauftragten melden!“ .
Fehlerkultur fördern: Machen Sie Ihren Mitarbeitern keine Vorwürfe, wenn ein Malheur
passiert – wichtiger ist, dass der Schaden sofort gemeldet wird. Nur so können Sie schnell
reagieren (Maßnahme 6) und Schlimmeres verhindern. Eine offene Fehlerkultur erhöht die
Bereitschaft, Probleme frühzeitig anzusprechen. - Dokumentation und schnelle Reaktion auf Schäden
Wenn ein Schaden festgestellt wird: Reagieren Sie unverzüglich. Kleinere Kratzer oder
Verformungen können sich schnell zu einem ernsten Sicherheitsrisiko auswachsen, wenn sie ignoriert
werden. Daher gilt: Schäden sofort dokumentieren und beheben! Sowohl die
berufsgenossenschaftlichen Regeln (z. B. DGUV 108-007) als auch DIN EN 15635 fordern, dass
sicherheitsrelevante Regal-Schäden unverzüglich fachgerecht beseitigt werden . Konkret heißt das:
Sperren & Entlasten: Bei schweren Beschädigungen (z. B. stark verbogene Stützen oder
gebrochene Traversen) sofort das betroffene Regal freiräumen und absperren. In der Praxis
werden beschädigte Bereiche oft mit rotem Warnband oder Hinweiszetteln markiert („Nicht
betreten/nicht befüllen – Schaden!“). Keinesfalls darf ein akut beschädigtes Regal weiter benutzt
werden, bevor es repariert ist.
Schadensbuch führen: Halten Sie jeden Vorfall in einer Schadensdokumentation fest – Datum,
Ort (Regalfeld), Art des Schadens, meldepflichtige Person und getroffene Maßnahmen. Diese
Aufzeichnungen erfüllen nicht nur Dokumentationspflichten, sondern helfen auch bei der
Analyse: Treten bestimmte Schäden gehäuft auf? Liegt eventuell ein systematisches Problem vor
(z. B. ungeeigneter Stapler, enge Kurve)?
Schnelle Reparatur oder Austausch: Organisieren Sie umgehend die Instandsetzung. Kleinere
Schäden an Schraubverbindungen oder Sicherungen kann der Haustechniker ggf. sofort richten.
Bei strukturellen Schäden (Stütze/U-Profil verbogen, Ausfachung gerissen etc.) bestellen Sie
Ersatzteile vom Regalhersteller. Verwenden Sie möglichst Originalbauteile, um die Statik nicht
zu gefährden . Falls das nicht möglich ist, muss ein Statiker prüfen, ob gleichwertiger Ersatz
vorliegt . In jedem Fall gilt: erst nach fachgerechter Reparatur darf das Regal wieder
uneingeschränkt genutzt werden. - Zusätzliche Sicherheitseinrichtungen: Durchschubsicherungen
und Rückfallschutz
Sichern Sie Ihr Lagergut gegen Durchfallen oder Durchschieben. Neben den Grundelementen einer
Regalanlage gibt es hilfreiche Sicherheitseinrichtungen, die sofort für mehr Schutz sorgen.
Durchschubsicherungen sind z. B. Metallstege oder -rohre, die an der Rückseite von Palettenregalen
montiert werden. In Doppelregalen (zwei Regale Rücken an Rücken) verhindern sie, dass beim
Einlagern eine Palette zu weit durchgeschoben wird und die Palette auf der anderen Regalseite
herausdrückt . Ist der Abstand zwischen zwei hintereinander gelagerten Paletten geringer als
100 mm, schreiben die Regeln sogar den Einsatz solcher Durchschubsicherungen vor.
Bei Regalen, die nur einseitig be- und entladen werden (Rückseite grenzt an einen Gang oder
Arbeitsplatz), sollte ein Absturzschutz angebracht werden – etwa in Form von Rückwandgittern oder
Netzen. So wird verhindert, dass Ware unbemerkt rückwärts aus dem Regal fällt.
Durchschubsicherungen nachrüsten: Prüfen Sie Ihre Palettenregale – besonders die
Doppelregale in der Hallenmitte. Wo Paletten von zwei Seiten eingelagert werden, installieren
Sie mittig auf Regallänge einen Durchschubschutz (meist als Stahlrohr oder Streben-
Konstruktion). Diese wirkt wie eine „Barriere“ und verhindert, dass Paletten über die Traverse
hinausgeschoben werden. Dadurch minimieren Sie die Gefahr, dass Paletten hinten
herunterfallen oder die gegenüberliegende Palette aus dem Fach gedrückt wird.
Rückfallsicherungen anbringen: Kontrollieren Sie einseitig bedienbare Regale an Wänden oder
Lagergängen. Wo auf der Rückseite Personen vorbeigehen oder arbeiten, sind Gitterrückwände
oder ähnliche Absturzsicherungen Pflicht . Beispielsweise können stabile Drahtgitter an den
Regalrückseiten montiert werden, um herabrutschendes Lagergut aufzufangen.
Regalboden-Abdeckungen: In höher gelegenen Regalebenen, insbesondere über
Durchgängen, bieten sich auch Regalboden-Abdeckungen (z. B. aus Stahlgitter) an. Diese werden
oben auf Fachböden aufgelegt und verhindern, dass Kleinteile oder Palettenfüße zwischen den
Traversen hindurch nach unten fallen. - Zugangssicherung bei höheren Regalen
Verhindern Sie unbefugtes oder unsicheres Besteigen der Regale. Höhere Regalanlagen (z. B.
Fachbodenregale mit mehreren Ebenen oder Paletten-Hochregale) stellen besondere Anforderungen
an die Zugänglichkeit. Mitarbeiter dürfen auf keinen Fall an der Vorderseite in die Höhe klettern – dies birgt extreme Absturzgefahr. Bringen Sie an geeigneten Stellen Hinweisschilder „Regale nicht besteigen“ an. Sollte es notwendig sein, in größeren Höhen manuell Waren zu entnehmen (z. B. Kleinteilelager mit Boden und Zwischenebenen), sorgen Sie für sichere Zugänge: fest installierte Leitern, Treppen oder spezielle Regalbediengeräte. Zugangssicherung bedeutet auch, unbefugten oder ungesicherten Zugang zu verhindern.
Nur gesicherter Zugang: Stellen Sie sicher, dass Wartungsarbeiten oder Störungsbeseitigungen
in großer Höhe nur durch befähigte Personen mit entsprechender Schutzausrüstung (z. B.
persönlicher Absturzsicherung) erfolgen . Ungeübtes Personal darf hohe Regale nicht auf
eigene Faust erklettern.
Arbeitsbühnen nutzen: Für das Kommissionieren in hohen Regalen sollten Hubarbeitsbühnen
oder Stapler-Arbeitskörbe genutzt werden. Rüsten Sie ggf. einen Gabelstapler mit einem TÜVgeprüften
Arbeitskorb aus, damit Mitarbeiter sicher hoch- und herunterfahren können.
Absperren bei Arbeiten: Falls jemand in der Höhe am Regal arbeitet (z. B. Reparatur, Inventur),
sperren Sie den Bereich darunter weiträumig ab. So schützen Sie andere vor herabfallenden
Gegenständen. Zudem sollte der Staplerverkehr in dem Gang in dieser Zeit ruhen. - Einlagerungsregeln für schwere oder gefährliche Güter
Lagern Sie schwere und heikle Güter mit besonderer Sorgfalt ein. Schwere Lasten gehören immer
nach unten, leichtere nach oben – so lautet eine der Grundregeln in jeder Lagerhaltung . Dadurch
liegt der Schwerpunkt möglichst tief, was die Stabilität der Regale (und eventueller Stapel) erhöht .
Überprüfen Sie Ihre Lagerstruktur dahingehend: Sind die schwersten Paletten auf Boden- oder unteren Fachebenen positioniert? Falls nicht, lagern Sie um. Zusätzlich sollten Gefahrstoffe oder empfindliche Güter besonders sicher untergebracht werden.
Schwere Güter unten lagern: Positionieren Sie sehr schwere Paletten (z. B. Maschinenteile,
Metallbehälter) stets in den unteren Regalebenen oder auf dem Boden. Ob im Regal oder im
Blocklager – das Prinzip lautet: schwere Lasten nach unten, leichte nach oben! .
Gewichtsverteilung beachten: Verteilen Sie schwere Lasten möglichst auf mehrere Fächer statt
alles in ein Fach zu stellen. Achten Sie darauf, pro Regal mehr oder weniger gleichmäßige
Belastungen zu haben, damit keine einseitige Überlastung entsteht.
Gefahrgut sicher lagern: Lagern Sie gefährliche Stoffe (Chemikalien, brennbare Materialien
etc.) nur in dafür vorgesehenen Bereichen und Behältern. In vielen Fällen gelten spezielle
Vorschriften (TRGS, DGUV-Regeln) – z. B. Auffangwannen für Flüssigkeiten, Abstand zu
Zündquellen, Kennzeichnung der Regalplätze mit Gefahrzetteln. Diese Maßnahmen gehen über
die Regalsicherheit hinaus, tragen aber wesentlich zur allgemeinen Lagersicherheit bei. - Umgang mit beschädigten Regalbauteilen (Sperrung,
Markierung, Ersatz)
Entfernen oder reparieren Sie defekte Regalteile umgehend. Trotz aller Vorsicht lässt es sich nicht
immer vermeiden, dass mal ein Regalbauteil beschädigt wird – sei es ein angefahrener Stützenfuß, ein verbogenes Aussteifungsstreben oder ein defekter Fachboden.
Wichtig ist jetzt der korrekte Umgang damit: Beschädigte Bauteile dürfen nicht im Regelbetrieb weiterverwendet werden! Nach DIN EN 15635 sind festgestellte sicherheitsrelevante Schäden sofort zu beseitigen .
Gehen Sie dabei strukturiert vor:
Beschädigte Bereiche sofort sperren: Kennzeichnen Sie die beschädigte Stelle deutlich, z. B.
mit farbigen Markierungen oder Absperrband. Die betreffende Fachbene sollte entlastet
(leergeräumt) werden, um das Gewicht von dem defekten Bauteil zu nehmen . Lassen Sie das
Regal so lange außer Betrieb, bis die Reparatur erfolgt ist.
Austausch durch Originalteile: Bestellen Sie so bald wie möglich Ersatz für das beschädigte
Bauteil – idealerweise das identische Teil vom Hersteller. Originalteile stellen sicher, dass die
Statik und Tragfähigkeit des Regals unverändert bleiben . Verwenden Sie niemals
provisorische „Behelfslösungen“ (etwa selbst gebogene Profile oder ungeeignete Schrauben), da
dies die Stabilität unbekannt beeinflusst. Sollte kein Originalteil verfügbar sein, ziehen Sie einen
Statik-Fachmann hinzu, der die Gleichwertigkeit des Ersatzteils bestätigt .
Nachkontrolle: Nach erfolgter Reparatur ist das Regal wieder freizugeben. Dokumentieren Sie
den Austausch im Prüfbuch oder Schadensprotokoll. Gegebenenfalls sollte der jährliche
Regalprüfer informiert werden, damit er bei der nächsten Inspektion ein besonderes Auge auf
die Stelle hat. So stellen Sie sicher, dass wirklich alle Schäden restlos behoben und die
Regalanlage wieder voll belastbar ist.
Fazit: Mit diesen zehn Sofortmaßnahmen erhöhen Sie die Sicherheit Ihrer Regalanlagen spürbar –
ohne großen Aufwand, aber mit großer Wirkung. Viele der genannten Schritte (Anfahrschutze,
Beschilderung, Ordnung) sind schnell umsetzbar und tragen unmittelbar zur Unfallprävention bei.
Denken Sie daran, dass Sicherheit im Lager ein fortlaufender Prozess ist: regelmäßige Schulung,
Inspektion und Instandhaltung bleiben essenziell . Wenn Sie die genannten Tipps beherzigen,
schaffen Sie ein sicheres Arbeitsumfeld für Ihre Mitarbeiter und schützen zugleich Ihre Waren und
Regalanlagen vor Schäden. Bleiben Sie proaktiv – Lagersicherheit zahlt sich aus!
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